Auf der Landkarte kaum zu erkennen aufgrund der minimalen Größe im Vergleich zu anderen Ländern gilt Liechtenstein ebenfalls als Steueroase. Über 73 000 registrierte Unternehmen gibt es hier und damit mehr, als es Einwohner gibt, eine ähnliche Situation also wie in Gibralter, einem britischen Überseegebiet.
Es gibt jedoch noch keine eingetragenen Glücksspielunternehmen, auch wenn das Thema seit 1868 immer wieder diskutiert und verschoben wird. Damals kam es zu einem finanziellen Engpass des Landes und die Einführung eines Casinos wurde diskutiert, doch zahlte Prinz Johann die Schulden lieber aus der eigenen Tasche, statt Glücksspiel zuzulassen.
Es gab die sogenannte Internationale Lotterie in Liechtenstein Foundation (ILLF), die von der Regierung genehmigt und vom Staat kontrolliert wurde und außerdem eine wohltätige Stiftung war. Die ILLF war insofern etwas Besonderes, da sie einer der ersten Unternehmen war, die Internet-Gaming anbot mit Lotto Plus und 1995 die erste Transaktion via Kreditkarte ermöglichte. Neben dem Lottospiel gab es aber eine andere, zusätzliche Neuheit, nämlich Rubbellose, die es zum ersten Mal international im Internet zu spielen gab. 2012 meldete die Gesellschaft Konkurs an.
Vor allem in 2016 wurde die Diskussion wieder aufgegriffen, bei der es um ein Vergabeverfahren für Glücksspiel in Liechtenstein ging. Der aktuelle Stand der Dinge lautet, dass nach dem neuen Spielbankgesetzt zufolge Konzessionen für Casinos vergeben werden dürfen. Vor allem die Casinos Austria, also der direkte Nachbar, ist daran interessiert, und haben bereits eine Anfrage diesbezüglich gestellt.
Trotzdem hält sich Liechtenstein weiterhin zurück, was das Glücksspiel im eigenen Land angeht. Theorien gibt es viele, doch ist über praktische Schritte noch nicht viel bekannt.